Die Corona-Pandemie hatte positive Auswirkungen auf die Umwelt (Luft und Wasser wurden gereinigt und die globale menschliche Aktivität wurde reduziert). Die Frage bleibt aber: wird das Ende der Pandemie all die alten menschlichen Verhaltensweisen unverändert zurückbringen?
Wir von Eat Small werden unsererseits härter daran arbeiten, Insektenprotein als nachhaltige Alternative zu Fleischprotein zu fördern. Beutel für Beutel können wir mit euch einen positiven Einfluss auf unsere Hunde und die Umwelt ausüben.
Und um uns alle weiter zu inspirieren, freuen wir uns, unserer Gemeinschaft von Eat Smallers erstaunliche Produkte - und den Menschen, die dahinter stehen - zu präsentieren, die dazu beitragen, die ökologischen Pfotenabdrücke der Hunde zu verringern.
Treffen wir heute Christian Salzmann, den Schöpfer von Poopick, ein echter plastikfreier Gassibeutel, – oder besser gesagt, Hundekot-Greifer, der 100% klimaneutral ist.
Eat Small: Christian, erzähle uns über deine Überzeugungen zu Umwelt und Nachhaltigkeit?
C.S.: Ich habe schon immer nahe an der Natur gelebt und bin deshalb generell sensibilisiert für eine saubere Umwelt und Natur. Nachhaltigkeit geht aber natürlich auch im regulären Alltag, was sich natürlich auch im Konsumverhalten wiederspiegelt.
Eat Small: Was sind die konkreten nachhaltigen Aktionen, die du als Person in deinem täglichen Leben unternimmst, um deinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren?
C.S.: Wir versuchen als Familie so plastikfrei wie möglich zu leben. Das fängt morgens mit einer plastikfreien Zahnbürste und Haarseife an und geht über in die Nutzung von Fahrrad und Bahn. Dazu essen eigentlich nur noch die Kinder bei uns Fleisch. Wichtig sind aber die Alltagsentscheidungen, d.h. wo kauft man ein und vor allem was.
Eat Small: Wie, oder wann in deinem Leben, kam der Wunsch auf, etwas zu tun, um den ökologischen Fußabdruck der Menschen in größerem Maßstab zu reduzieren?
C.S.: Das fing schon früh an. Ich bin direkt an einem Naturschutzgebiet aufgewachsen und habe es damals schon nicht verstanden, wie man den mitgebrachten Müll (in Form von Zigaretten oder Getränken) einfach in die Natur schmeißen kann – anstatt den Müll zum nächsten Mülleimer zu tragen. Obwohl wir aktuell keinen Hund haben, so haben mich aber die vielen Plastiktüten für Hundekot auf den Waldwegen aber immer schon sehr gestört.
Eat Small: Erzähle uns über die Anfänge des PooPick, als du die Firma gegründet hast... Warst du bereits Unternehmer oder musstest du lernen, wie das Geschäft funktioniert? Wie hast du deine Idee konkretisiert?
C.S.: Ich habe lange in der Tiermedizin gearbeitet und saß mit zwei Kollegen nach einer Bar zusammen. Da haben wir einen Hundebesitzer beobachtet, der mit einer Plastiktüte Hundekot aufgenommen hat. Und da hat es bei uns Klick gemacht. Wir dachten uns, das muss doch auch ohne Berührung und vor allem ohne Plastik gehen. Die einzig ökologische Lösung (da klimaneutral) war von Anfang an Papier, weshalb wir den PooPick als entsprechende Lösung konzipiert haben.
Unternehmerisch tätig war ich eigentlich immer schon. Sei es früher von der Veranstaltung der Abi-Parties bis zu meinen bisherigen beruflichen Stationen.
Dennoch macht man als Unternehmer jeden Tag neue Erfahrungen und mus sauf neue Situationen reagieren. Aber, genau das macht es ja auch spannend, oder?
Eat Small: Kannst du uns sagen, worauf du achten musst, um mit deinem Produkt nachhaltig zu bleiben? Welche grünen Entscheidungen mußtest du treffen? (z.B. eine Art von Pappschachtel statt einer anderen zu wählen, oder andere Dinge dieser Art).
C.S.: Gute Frage, danke dafür ! Am einfachsten wäre es natürlich gewesen, wenn wir einfach Bio-Plastik genommen hätten. Doch da wir rausgefunden haben, dass hier eine große Menge an Erdöl verwendet wird und jede Tüte doch verbrannt wird -dies wegen des Erdöl-Anteils leider klimaschädlich – war das keine Option für uns.
D.h. wir haben uns für ein komplett neues Produkt, welches dazu auch noch aus einem viel teureren Rohstoff (Papier) bestehen, entschieden. Jedoch war für uns wichtig, dass wir es gleich richtig ökologisch machen.
Dazu war uns beim PooPick auch wichtig, dass er nicht irgendwo günstig unter irgendwelchen Bedingungen produziert wird, sondern in Deutschland und so nachhaltig wie möglich. Deshalb werden die PooPicks auch per Hand in einer Behindertenwerkstatt gefaltet, weil wir so auch gleich Menschen mit Handicap unterstützen können.
All dies macht den PooPick leider nicht günstiger, dafür jedoch eben nachhaltig, ökologisch und sozial. Das kann die billige Plastiktüte nicht von sich sagen !
Eat Small: Gibt es Aspekte des Unternehmens, die noch verbessert werden könnten, um ökologischer zu sein?
C.S.: Wir arbeiten gerade daran, dass wir für Nachbestellungen die Menge an Verpackungsmaterial reduzieren.
Weiterhin versuchen wir an mehr lokalen Stellen verfügbar zu sein, so dass die Wege für unsere Kunden noch kürzer werden.
Eat Small: Welche Auswirkungen hat die Verwendung von Poopicks für den Planeten? Kannst du uns inspirierende Zahlen nennen?
C.S.: Oh ja, sehr gerne ! Alleine in Deutschland leben ca. 11,8 mio. Hunde. Diese müssen (mind.) zweimal pro Tag « groß », also ca. 24 mio. Haufen pro Tag. Da nicht jeder Haufen weggemacht wird, gehen wir von 15 mio. verwendeten Plastiktüten für die Entsorgung von Hundekot aus.
Wenn Du bedenkst, dass jede Plastiktüte im Schnitt 50ml Erdöl enthält (und Chemie), was klimaschädlich verbrannt wir, dann kommt da einiges zusammen.
Konkret werden pro Tag 750.000 Liter Erdöl in Deutschland nur für Hundekotbeutel verbrannt. Wahnsinn, oder ? Damit könnten 125.000 Autos jeweils 100km fahren.
Alles pro Tag, wohlgemerkt. Auch an einem Sonntag. Und nur in Deutschland. Irre, oder ?
PooPicks sind klimaneutral, da sie aus Holz bestehen. Bei der Verbrennung von Holz wird nur soviel CO2 freigesetzt, wie der Baum in seinem Leben aufgenommen hat. Weiterhin ist Holz ein nachwachsender Rohstoff.
Uns reicht die Klimaneutralität aber nicht, deshalb pflanzen wir zusätzlich Bäume für die verkauften Packungen PooPicks.
Deshalb sind PooPicks auch die ersten klimapositiven Hundekotbeutel, die man bekommen kann !
Eat Small: Die Corona-Pandemie hatte positive Auswirkungen auf die Umwelt (Luft und Wasser wurden gereinigt und die globale menschliche Aktivität wurde reduziert). Glaubst du, dass alles wieder so sein wird, wie es vorher war ? Welche Ideen hast du, um diese guten Auswirkungen am Leben zu erhalten?
C.S.: Ja, man hatte ja bereits im Februar die Satelliten-Bilder aus China gesehen. Dazu wurde letztens bekannt, dass die CO2 Emissionen im letzten Quartal um 17% zurück gegangen sind. Das sind alles super Zahlen und ein gutes Durchatmen für die Natur – im wahrsten Sinne.
Wir müssen diesen positiven Hebel mitnehmen und nutzen. Dazu gehört, dass man nicht mehr für jedes Meeting durch die Republik fahren/fliegen muss und auch das Bewusstsein für mehr regionale Lebensmittel sollte uns nun nicht wieder abhanden kommen.
Wir machen z.B. regelmäßig mit unseren Kindern Müllsammel Runden. Das schärft bereits früh das Bewusstsein für die Natur. Quasi ein wenig, wie bei mir damals ;-)
Meinen Töchtern macht es super Spaß und es hat eine tolle Wirkung auf Passanten, die uns dabei sehen.
Eat Small: Hast du noch weitere Anregungen für unsere Gemeinschaft?
C.S.: Ich denke, dass die letzten Monate gezeigt haben, dass wir uns wieder auf elementare Werte konzentrieren sollten. Dazu gehört einmal mehr bei den Verwandten anzurufen oder sich im Alltag auch mal mit einem Lächeln bedanken.
Danke schön !!!
Véronique Glorieux ist eine kanadische Tierärztin, die mehr als 10 Jahre medizinische Arbeit und Erfahrung mit Hunden und Katzen gesammelt hat und nun in Berlin lebt. Da Tierwohl und Umwelt zwei Themen sind, die sie sehr bewegen, hat sie Eat Small – Insect Power mitgegründet. Sie nutzt die gesammelten Erfahrung aus ihrer Praxis, um mit gesundem und nachhaltigem Haustierfutter aus Insektenprotein sowohl die Gesundheit von Haustieren als auch des Planeten zu unterstützen.